Allein, aber nicht einsam: 5 Schritte zur inneren Stärke

Allein, aber nicht einsam: 5 Schritte zur inneren Stärke

Es war ein regnerischer Novembertag, und der Nebel schien sich nicht nur über die Landschaft, sondern auch über mein Inneres gelegt zu haben. Alles fühlte sich schwer an – die Luft, meine Gedanken, mein Körper. Während ich auf einem Waldweg entlangging, hörte ich das Knistern der Blätter unter meinen Schuhen, ein melancholisches Geräusch, das perfekt zu meiner Stimmung passte. Ich fühlte mich verloren, gefangen in der Endlosschleife meiner Erinnerungen und meinem Wunsch nach einem Neuanfang, den ich nicht zu greifen vermochte. Doch an diesem Tag, im düsteren Nebel, spürte ich eine leise, aber entschlossene Stimme: „Es muss anders werden.“

Der Nebel als Metapher

Der Nebel, der meine Sicht einschränkte, wurde zum Sinnbild für mein Leben. Er ließ die Welt trüb erscheinen, nahm mir die Klarheit. Doch ich wusste: Hinter dem Nebel wartete ein klarer Himmel. Dieses innere Bild wurde mein roter Faden, ein Leitmotiv auf meiner Reise vom Dunkel ins Licht.

Alleinsein – der Anfang einer Beziehung zu mir selbst

Die Einsamkeit umhüllte mich wie ein unsichtbares Netz, jeden Atemzug erschwerend. Besonders in der langen Zeit vor der endgültigen Trennung von meinem Ehemann wurde das Alleinsein zu meinem größten Feind. Mit dem Verstummen der vertrauten Dynamik kamen die Ängste, die sich wie Schatten in meine Gedanken schlichen: „Wer bin ich ohne diese Rolle? Was bleibt, wenn niemand mehr da ist, um mich zu bestätigen?"

Doch im Rückzug verbarg sich eine Chance, die ich erst langsam zu erkennen begann. Das Alleinsein zwang mich zur Ehrlichkeit mit mir selbst. Anfangs fühlte es sich an wie ein leerer Raum – kahl, ohne Möbel, ohne Schutz. Aber genau diese Leere wurde zum Fundament meines Neubeginns.

Warum wir das Alleinsein fürchten

Das Alleinsein konfrontiert uns mit uns selbst. Es gibt kein Ablenkungsmanöver, keine Flucht in Gespräche oder Aufgaben. Für mich war das ungewohnt und beängstigend. Ich hatte so lange für andere funktioniert – als Ehefrau, Mutter, Organisatorin –, dass ich gar nicht mehr wusste, wer ich war, wenn ich allein war.

Doch in dieser Stille begann ich, eine neue Art von Verbindung zu mir selbst aufzubauen. Ich stellte Fragen: „Was brauche ich? Was tut mir gut?“ Zuerst kamen die Antworten zögerlich, aber nach und nach begann ich, mich selbst besser zu verstehen.

Der Wendepunkt

Ein Moment bleibt mir besonders in Erinnerung: Es war spät am Abend, und ich saß in meinem Wohnzimmer. Der Fernseher lief, eine leere Weinflasche stand auf dem Tisch, und ich fühlte mich wie ein Schatten meiner selbst. Plötzlich dachte ich: „So will ich nicht leben.“

Anstatt den Fernseher weiterlaufen zu lassen, machte ich ihn aus. In der Stille fühlte ich die ganze Schwere meiner Situation – aber auch eine kleine Flamme der Hoffnung. Ich nahm ein Notizbuch und schrieb: „Wie kann ich morgen einen kleinen Schritt tun, um mir selbst näherzukommen?“

Am nächsten Tag war mein kleiner Schritt ein Spaziergang. Ohne Musik in den Ohren, ohne Handy. Nur ich, die Natur und meine Gedanken. Es war kein großer, dramatischer Moment, aber es war ein Anfang.


Alleinsein als Geschenk

Nach und nach erkannte ich, dass das Alleinsein kein Feind ist, sondern ein Raum, in dem ich wachsen kann. Ich begann, Rituale einzuführen, die mich mit mir selbst verbanden. Morgens setzte ich mich mit einer Tasse Tee ans Fenster und schrieb in mein Tagebuch. Abends machte ich Spaziergänge im Mondlicht.

Diese kleinen Rituale wurden zu Ankern in meinem Alltag. Sie gaben mir das Gefühl, geerdet zu sein, auch wenn das Leben um mich herum turbulent war.

Warum Einsamkeit nicht dasselbe ist wie Alleinsein

Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Einsamkeit und Alleinsein. Einsamkeit ist das schmerzhafte Gefühl, dass etwas oder jemand fehlt. Alleinsein hingegen ist ein Zustand, den wir bewusst gestalten können.

Am Anfang fühlte ich mich oft einsam. Doch als ich begann, meine Zeit mit Dingen zu füllen, die mir Freude bereiteten – Schreiben, Lesen, Meditieren – wurde das Alleinsein zu einer Quelle der Kraft. Ich lernte, die Stille zu genießen und sie nicht länger zu fürchten.


Der Verlust als Wegweiser

In dieser Zeit trauerte ich auch um meine Tochter Helena, die nach einem langen Kampf mit inneren Dämonen ihre Freiheit im Tod suchte. Es war der größte Verlust meines Lebens, und die Stille nach ihrem Tod war unerträglich.

Doch in der Einsamkeit fand ich einen Weg, ihr nahe zu sein. Ich spürte sie in den kleinen Dingen – im Rascheln der Blätter, in einem Sonnenstrahl, der durch die Wolken brach. Diese Verbindung half mir, mit meiner Trauer umzugehen.


Selbstliebe durch Alleinsein

Das Alleinsein gab mir die Gelegenheit, mich selbst zu entdecken. Ich erkannte, wie wichtig es ist, sich selbst die Liebe zu schenken, die man so oft von anderen erwartet.

Selbstliebe bedeutete für mich, mir Pausen zu gönnen, meine Gefühle anzunehmen, ohne sie zu bewerten, und mich nicht länger für meine Schwächen zu verurteilen. Es bedeutete auch, mir kleine Freuden zu erlauben – ein Spaziergang durch den Wald, ein Nachmittag mit einem guten Buch, ein entspannendes Bad.


Praktische 5-Schritte-Anleitung, um das Alleinsein zu umarmen

Das Alleinsein kann anfangs ungewohnt oder sogar beängstigend wirken. Doch es bietet die Chance, innerlich zu wachsen und eine stärkere Verbindung zu dir selbst aufzubauen. Hier sind fünf konkrete Schritte, die dir helfen können, diese Zeit sinnvoll und bereichernd zu gestalten:

1. Tägliche Stille: Der Check-in mit dir selbst

Beginne mit fünf Minuten pro Tag, in denen du dich nur auf dich konzentrierst. Setze dich an einen ruhigen Ort, schließe die Augen und atme tief ein und aus. Spüre, wie dein Atem deinen Körper bewegt, und frage dich: „Wie geht es mir gerade wirklich?“ Lass die Antwort einfach auftauchen, ohne sie zu bewerten. Dieses tägliche Ritual kann dir helfen, bewusster mit dir selbst in Kontakt zu treten.


2. Dankbarkeit kultivieren: Positives bewusst wahrnehmen

Ein Dankbarkeitstagebuch ist eine einfache, aber kraftvolle Methode, deinen Fokus auf die guten Dinge im Leben zu lenken. Schreibe jeden Abend drei konkrete Dinge auf, die dir an diesem Tag Freude bereitet haben. Zum Beispiel: „Ich habe die Wärme der Sonne auf meiner Haut gespürt“ oder „Ein nettes Gespräch mit einer Kollegin hat mir den Tag versüßt“. Mit der Zeit wirst du merken, wie diese Übung deine Wahrnehmung für das Schöne schärft – selbst an schwierigen Tagen.


3. Kreative Projekte: Deine Energie in etwas Positives lenken

Kreativität ist eine wunderbare Möglichkeit, mit dir selbst in den Flow zu kommen. Suche dir eine Beschäftigung, die dich erfüllt – sei es Zeichnen, Schreiben, Gärtnern oder Kochen. Wenn dir nichts Konkretes einfällt, probiere etwas Neues aus: ein Töpferkurs, das Fotografieren in deiner Nachbarschaft oder das Dekorieren deiner Wohnung. Kreative Tätigkeiten sind wie ein Dialog mit deinem Inneren und helfen dir, dich selbst besser zu verstehen.


4. Bewegung in der Natur: Erdung und Inspiration

Ein Spaziergang in der Natur kann wahre Wunder wirken. Ob im Wald, am Fluss oder einfach im Park um die Ecke – die frische Luft, die Farben und Geräusche der Natur beruhigen deinen Geist und schenken dir neue Energie. Versuche, diese Zeit bewusst zu erleben: Spüre den Boden unter deinen Füßen, lausche den Vögeln und achte darauf, wie sich die Luft anfühlt. Diese Momente der Achtsamkeit helfen dir, deinen Kopf zu klären und dich lebendig zu fühlen.


5. Meditation: Innere Ruhe finden

Wenn du noch nie meditiert hast, beginne mit geführten Meditationen, die dich sanft anleiten. Viele Apps und Online-Videos bieten dafür eine einfache Starthilfe. Setze dich bequem hin, schließe die Augen und lasse dich von einer beruhigenden Stimme begleiten. Schon fünf Minuten täglich können deinen Geist entspannen und dir helfen, Klarheit zu gewinnen. Meditation ist wie ein innerer Anker, der dir Stabilität gibt – selbst in stürmischen Zeiten.


Fazit: Deine Reise zu dir selbst

Mit diesen fünf Schritten kannst du das Alleinsein nicht nur annehmen, sondern aktiv für dein Wohlbefinden nutzen. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern dir Raum zu geben, dich selbst kennenzulernen. Fang klein an, sei geduldig mit dir – und entdecke, wie viel Kraft und Schönheit im Alleinsein liegen kann.


Der Weg in die innere Fülle

Das Alleinsein sehe ich heute nicht mehr als einen Mangel, sondern als eines der wertvollsten Geschenke meines Lebens. Es bietet mir den Raum, meine Gedanken zu sortieren, in mich hineinzuspüren und neue Kraft zu schöpfen. In der Stille finde ich nicht nur Frieden, sondern auch die Klarheit, die mich durch meinen Alltag trägt.

Der Nebel, der mein Leben einst verhüllte, hat sich gelichtet. Mein Leben ist nicht perfekt – und das muss es auch nicht sein. Es ist ein authentisches Leben, geprägt von Ehrlichkeit und einer tiefen Verbindung zu mir selbst. Ich habe gelernt, dass es nicht die äußeren Umstände sind, die uns erfüllen, sondern die Beziehung, die wir zu uns selbst aufbauen.

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn du das Alleinsein fürchtest, erinnere dich daran: Es ist nicht die Abwesenheit von anderen, die zählt, sondern die Präsenz, die du dir selbst schenkst. Die Stille ist kein leerer Raum, sondern ein Ort, an dem du dir begegnen kannst – mit all deinen Wünschen, Ängsten und Träumen. Umarme diesen Moment, denn in ihm liegt die Möglichkeit, dich selbst neu zu entdecken.

Wenn dich das anspricht und du spürst, dass du dich auf diese Reise begeben möchtest, dann lade ich dich ein, tiefer einzutauchen. In meinem Buch „Neubeginnen mit Herz“ teile ich nicht nur meine persönlichen Erfahrungen, sondern auch praktische Werkzeuge, die dir helfen können, die Verbindung zu dir selbst zu stärken. Es ist eine Einladung, dein Leben mit neuer Klarheit und Liebe zu gestalten – Schritt für Schritt, mit dir als deinem treuesten Begleiter.

Mögest du die Stille als deine Verbündete erkennen und darin die Fülle finden, die du suchst. 💛


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Maren von Gerburg

Maren, Autorin des Bestsellers "Neubeginnen mit Herz" ist eine angesehene Persönlichkeit im Bereich der persönlichen Transformation und des Neuanfangs. Als hellsinnig begabte intuitive Energiearbeiterin hat sie vielen Menschen geholfen, entscheidende Wendepunkte in ihrem Leben positiv zu nutzen. Ihre Erfahrungen und tiefgründigen Einsichten teilt sie als Buchautorin und gefragte Expertin für Neuanfänge.

Als Mutter von fünf Töchtern hat Maren die Höhen und Tiefen des Lebens kennengelernt. Nach der Befreiung aus einer toxischenn Ehe, erlebt sie nun in einer erfüllenden Partnerschaft jeden Tag neu, wie unterstützend und bereichernd eine Beziehung sein kann.

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